Der Stadtplatz

Hier werden oft wichtige Versammlungen abgehalten.

Von der Quelle Loredans
Ich rannte die Düne runter und hatte schon wieder vergessen, dass ich eigentlich raten wollte, was Naruka von Beruf war. Es war mir eigentlich auch egal, dennoch war ich neugierig. Aber die Neugierde war vergessen. Der Sand unter meinen Füßen flog nur so dahin, ich spürte die Hitze praktisch nicht mehr. Allerdings stolperte ich über den Sand und kullerte den Rest der Düne runter. Unten angekommen saß ich erst ein bisschen benommen rum und setzte dann meine Kapuze wieder auf. Dann stand ich auf und lief glücklich in die Straßen der Stadt. Es war erstaunlich voll und ich musste mich ordentlich durchquetschen, um zum Stadtplatz zu kommen. Es war ein bisschen leerer hier, aber auch nicht viel. Ich stand da und hörte mich um. Irgendwo schien ein Mann einen Markt zu haben und feilschte wohl gerade mit einem Kunden. Auch hörte ich Gewieher von Pferden und sehr viel mehr. Vor allem aber der Geruch von Fleisch ließ mich nicht los. Mein Magen knurrte und dennoch blieb ich stehen, um auf Naruka zu warten. Schließlich gehörte es sich so.

Nachdem ich zu Wolfy gesagt hatte, dass sie raten sollte welchen Beruf ich ausübe, wurde sie ziemlich nachdenklich. Als sie dann meinte sie wolle meine Hand sehen war ich nur ziemlich verwirrt. Sie würde da eh nicht viel sehen. Meine eine Hand war von einem Handschuh bedeckt, die andere größtenteils von einem Verband. Allerdings war die Sache schnell wieder vergessen. Da wir in die Nähe der Stadt gekommen war, kletterte Wolfy irgendwo drauf. Ich schaute nicht so wirklich hin, deswegen hatte ich nicht so recht eine Ahnung wo sie hochgeklettert war. Ich selbst blieb ruhig stehen und hob den Blick ein wenig, um in den Himmel zu schauen. Irgendwie fragte ich mich ja schon, warum ich dieses seltsame Mädchen eigentlich mit mir herum wandern ließ. Seufzend strich ich mir die Haare zurück und lief dann hinter dem Mädchen her, als sie zur Stadt rannte. Ich selbst beeilte mich nicht so unbedingt, deswegen erreichte ich sie auch sehr viel später auf dem Marktplatz. Warum auch ein Grund zur Eile. Neben ihr blieb ich wieder stehen und schaute sie leicht genervt an. "Nun hattest du es aber eilig... hier sind so viele Menschen", meinte ich zielmich grummelig vor mir her. Ich hatte keine Lust auf so viele Leute...

Ich merkte nciht, dass Naruka mir beim Klettern auf die Düne gar nciht folgte, aber ich merkte, dass sie stehen geblieben war, nämlich, als ich mich umdrehte und ihr die Stadt zeigte. Dann rannte und kullerte ich zur Stadt, Naru schien mir nciht ganz so schnell zu folgen. Ach... konnte mir auch egal sein. Ich war in der Stadt und sah mich um. Als ich dann auf dem Marktplatz stand, kam Naruka irgendwann dazu und meinte, es wären ihr zu viele Menschen. Das wusste ich. Aber es störte mich nicht. Ich war gerne unter Menschen, wenn es lustig war. Nur war es hier ein bisschen weniger lustig als in meiner Heimat. Aber egal.
"Ja, ich weiß. Aber... ich brauche ganz dringend deine Hilfe. Ich wollte mir eigentlich einen Dolch kaufen, aber ich komme mit dem Geld nciht klar... genug hätte ich sogar. Kannst du das nciht für mich machen? Bitte... ich gebe dir auch das Geld. Ja?", fragte ich dann.

Etwas skeptisch schaute ich immer mal wieder um mich, weil hier einfach wirklich zu viele Menschen waren. Das machte mich ein wenig nervös und eigentlich mochte ich solche Gesellschaft gar nicht. Ich arbeitete zwar manchmal für solche Leute, aber ich wollte gewiss nicht viel mit ihnen zutun haben. Ihr Geld wollte ich und sonst gar nichts. Meistens war ich froh, wenn ich meine Arbeit erledigt hatte und dann wieder weiterreisen konnte. Was ich auf meiner Reise suchte wusste ich selbst nicht so genau, aber das würde sich sicherlich noch irgendwann zeigen. Wolfy schien im Gegensatz zu mir keine Probleme hier zu haben. Aber sie schien mir auch sehr gesellig, also war das wohl kein Wunder.
Seufzend schaute ich wieder zu ihr, als sie meinte, sie würde meine Hilfe brauchen. Sie hätte gerne einen Dolch gekauft, aber sie kommt mit dem Geld nicht klar. Verwundert schaute ich sie an und fragte mich irgendwie, warum sie mir denn so vertraute. Ich könnte mit ihrem Geld auch einfach abhauen oder sie verarschen. "Ich weiß nicht wo hier ein Waffenladen sein soll", meinte ich schließlich nur und ließ meinen Blick wieder umherschweifen. Das war eine gute Frage... eine bessere war aber: Wollte ich ihr jetzt echt helfen? Naja...

Naruka sah sich die ganze Zeit um, als würde sie sich unwohl fühlen. Aber man konnte es ihr nciht verübeln. Ich wusste, dass recht viele Leute nciht an einem solchen Ort klarkamen, doch eigentlich hätte ich sehr viel nervöser sein sollen. Warum ich das nciht war, war manchen vielleicht ein Rätsel. Mir aber nciht. Ich wusste einfach, dass ich nicht auffliegen würde. Weil ich für die Menschen viel zu alt und viel zu schlau war.
Als ich miene Begleiterin nach dem Gefallen bat, sah ich ein etwas verwirrtes Glitzern in ihren Augen. Ich wusste jedoch genau, worauf ich mich da einließ. Naruka gab zu bedenken, dass sie hier keinen Waffenladen gesehen hätte.
"Ach, kein Problem. Dort drüben ist ein Stand, da können wir hingehen.", lächelte ich und deutete auf besagten Stand, der gerade mal fünf Meter entfernt stand.
"Kannst du mir helfen? Bitte. Ich werde mich auch erkenntlich zeigen, versprochen."

Ich war ganz und gar nicht begeistert von dieser Umgebung. Wolfy schien sich nicht unwohl zu fühlen, aber sie schien auch deutlich offener und dergleichen wie ich. Da hatte sie halt eben einen Vorteil, aber das war mir auch ziemlich egal. Ich hasste die Menschen einfach und auch alle anderen Wesen. Ich stand dazu und würde meine Meinung auch nicht so schnell ändern. Trotzdem hing ich irgendwie mit dem Mädchen ab... schon seltsam. Innerlich seufzte ich, äußerlich wandte ich den Blick ein wenig umher und schaute dann wieder zu dem Mädchen bei mir, als sie meinte, da drüben wäre schon ein Stand. Skeptisch schaute ich in diese Richtung und legte den Kopf ein wenig schief. Seltsam, der war mir gar nicht aufgefallen. Aber gut... vielleicht machten mich die Leute hier auch viel zu nervös. "Achso", gab ich schlicht von mir und schaute dann wieder zu Wolfy rüber, als sie erneut um Hilfe bat und meinte, sie würde sich auch erkenntlich zeigen. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und nickte dann langsam. "Na schön, ich will mir ja auch was kaufen. Dann helf ich dir eben", meinte ich gelassen und ging auf den Stand zu.

Naruka schien absolut gar nicht begeistert von ihrer Situation. Aber sie fand sich damit ab, was schon sehr bewundernswert war. Naruka sah sich um und sah zu mir, als ich ihr den Stand zeigte. Sie sagte nur 'achso' und sah mich auf meine weitere Bitte hin an. Dann fuhr das Mädchen sich seufzend durch die Haare und setzte sich mit den Worten sie müsse sich eh noch was besorgen in Bewegung. Ich folgte ihr glücklich und war erste beim Stand. Sorgfältig betrachtete ich alle Waffen, die da auslagen. Aber das meiste war mir zu schwer und ich konnte damit nicht umgehen. Allerdings fand ich einen Dolch, einen Silberdolch. Ich wusste, dass das sehr gute Waffen waren und war praktisch stolz auf mich, sie gefunden zu haben.
"Den da möchte ich.", strahlte ich Naruka und den Verkäufer an und deutete auf meine Beute. Meinen Geldbeutel hatte ich imeiner Begleitung in die Hand gedrückt und nun wartete ich darauf, dass sie zahlte und ihre eigenen Besorgungen machte. Mit Mühe unterdrückte ich ein Schweifwedeln.

Natürlich war ich nicht begeistert! Ich wollte die Gesellschaft von Wolfy überhaupt nicht und jetzt schleppte ich sie die ganze Zeit mit, bzw. sie tapste mir die ganze Zeit hinterher und irgendwie wurde ich sie nicht los. Andererseits war ich vielleicht auch nicht grob genug. Zwar war ich nicht besonders nett zu ihr, wie ich fand, aber sie kapierte das einfach nicht. Sie schien irgendwie zu denken, ich würde sie mögen oder sowas. Immerhin strahlte sie mich dauernd an und freute sich wegen irgendwas, das ich gesagt habe. Dabei sagte ich dauernd nur was Negatives. Aber da war wohl nichts dran zu rütteln.
Wolfy lief vor zum Stand und ich kam einen Moment später an und bliebt seitlich neben ihr stehen, wobei ich meinen Blick über die Waffen schweifen ließ. Wolfy hatte gleich einen Silberdolch gefunden, der wirklich sehr schön aussah. Da ich nun ihr Geld in der Hand hatte nahm ich das passende Geld heraus, drückte es dem Verkäufer in die Hand und händigte dann Wolfy ihren neuen Dolch aus, wobei ich ihr auch das restliche Geld wiedergab. Ich selbst wählte ein Bronzeschwert, das ich ebenfalls bezahlte und schließlich auf meinem Rücken an meiner Kleidung befestigte, damit es mich nicht störte, ich es aber jeden Moment ziehen konnte. Eigentlich könnte ich mich auch mit Fäusten gut zur Wehr setzen und Leuten das Genick brechen, aber mit Schwert war es wohl besser. "Zufrieden?", fragte ich brummig und drehte dem Laden den Rücken zu.

Ich wusste, dass Naruka mich loswerden wollte. Ihr Geruch war deutlich erkennbar. Aber ich war so lange alleine gewesen. Ich wollte echt nicht mehr...deswegen klammerte ich mich an alle, die mich nicht sofort hassten.
Als das Mädchen mir den Dolch kaufte und sich selbst ein Schwert, wedelteich kurz mit dem Schweif. Niemand sah es. Immerhin. Ich befestigte mir den Dolch am Gürtel, sodass ich ihn immer griffbereit hatte. Ich wollte ganz sicher sein, dassiich mich auch wehren konnte, wenn meine Verwandlung fehlschlug.
Naruka fragte, ob ich zufrieden wäre. Und ob ich das war.
"Oh ja. Vielen Dank Naru, das war echt nett von dir. Kann ich noch ein bisschen bei dir bleiben? Ich werde dich auch bestimmt nicht stören... ach ja. Mein Versprechen."
Ich nahm den dolch und schnitt mir eine Strähne meiner Haare ab. Dann steckte ich das Messer weg. Zum Glück gingen sie nicht von so kleinen Nutzungen kaputt. Ich summte vor mich hin und flocht die Haare langsam und sorgfältig zu einem Band zusammen. Dieses hielt ich Naru hin.
"Hier. Deine Belohnung. Trage es bei dir und wenn du Hilfe brauchst oder mich sehen willst, ruf mich einfch. Ich bin sofort da.", lächelte ich.

Offenbar merkte Wolfy durchaus, dass ich ein wenig genervt von ihr war. Aber das lag ja an sich nicht speziell an ihr. Ich mochte Menschen allgemein einfach nicht. Zumindest nicht, wenn sie in meiner Nähe waren, mich nervten und mir sonst irgendwie auf den Wecker gingen. Wolfy konnte wirklich nichts dafür, aber ich mochte sie einfach nur deswegen nicht, weil sie in meiner Nähe war, weil sie nett zu mir ist. Eigentlich war sie ein toller Mensch, oder eben Wolfsmensch. Aber ich selbst wollte sowas einfach nicht sehen! Ich wollte das Gute schon verdammt lange nicht mehr sehen...
Seufzend schüttelte ich den Kopf und blickte Wolfy ruhig an, welche sich riesig freute, dass sie nun einen Dolch hatte. Ich war mit meinem Schwert ziemlich unglücklich, aber ich würde mir irgendwann schon ein neues kaufen, ganz bestimmt. Hauptsache Wolfy war glücklich, denn eigentlich mochte ich sie doch... irgendwie... ein wenig. "Ja sicher kannst du noch bei mir bleiben... wo willst du auch sonst hin?", meinte ich nachdenklich und dachte schon gar nicht mehr daran, dass sie mir noch irgendwas geben wollte oder so... Als sie dann ein paar Haare von sich abschnitt und dann daraus ein Band flocht, schaute ich sie ein wenig verwundert an... Trotzdem legte ich mir das Band dann um und achtete darauf, dass ichs so auch nicht verlieren würde. "Das ist nett... danke", auch wenn ich nicht glaubte von ihr Hilfe zu brauchen.

Naru sah natürlich, dass ich mich freute, aber es war auch wirklich sichtbar. Als sie mir auch noch erlaubte, bei ihr zu bleiben, breitete sich ein riesiges Strahlen auf meinem Gesicht aus und ich tanzte vor Freude herum, was die Blicke der Leute, die an mir vorbei gingen, anzog. Doch es waren keine hämischen oder auslachenden Blicke, sie sahen mir fast schon voller Bewunderung zu und manche warfen mir Münzen zu. Ich war nach etwa einer Minute fertig und sah dann auf den Boden. Er war schon richtig gesprenkelt mit Bronzemünzen. Ich sammelte sie auf und hielt sie Naru hin.
"Willst du die? Ich brauche es nciht.", fragte ich und blinzelte meine Freundin an.
Es waren 20 Bronzestücke.
Dann sah ich, dass sie sich das Band umgebunden hatte und lächelte. Ja... Naru war wirklich nett.
"Ich habe eigentlich kein großes Ziel. Weißt du, ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, Leute, die alleine sind, so lange zu begleiten, bis sie jemanden anderen gefunden haben, mit dem sie reisen können. Und immer, wenn jemand eine Aufgabe von mir erledigt, dann gebe ich ihnen mein Band, denn damit zeigen Menschen ihre Freundlichkeit. Dieses Band ist einzigartig und du kannst nirgendwo sonst ein solches finden.", erklärte ich.

Ein wenig skeptisch beobachtete ich, wie sich Wolfy immer mehr freute und mich nun sogar schon richtig freudestrahlend anschaute. Verdutzt war ich, weil ich so gute Laune und Fröhlichkeit einfach nicht gewohnt war. Eigentlich störte es mich sogar ein wenig... Zumindest redete ich mir das ein. Als sie anfing zu tanzen schaute ich ein wenig anteilnahmslos zu und wusste damit nicht so recht etwas anzufangen. Tanzen war so rein gar nichts für mich und ich würde es schon gar nicht mitten auf dem Stadtplatz machen. Sie bekam dafür sogar Geld, was mich auch wunderte... fanden die Leute tanzen so beeindruckend? Mir sollte es ja egal sein... Schweigend schaute ich Wolfy an, als sie mir dann die Münzen hinhielt und ich diese...eher skeptisch annahm und leicht nickte... "Danke", meinte ich etwas verunsichert.
"Warte mal.. ich hab nie gesagt ich brauche Begleitung und ich werde mich auch von sonst keinem begleiten lassen", gab ich als Protest von mir. Egal für wie alleine sie mich hielt, ich ließ sie nur mit mir reisen, weil... keine ahnung warum eigentlich! Aber ich würde sonst niemanden mit mir herumreisen lassen, also konnte sie lange warten bis ich jemand anderen gefunden hatte. "Und freundlich bin ich sicher auch nicht", fügte ich zwar leise, aber deutlich hinzu, wobei meine roten Augen etwas verärgert drein blickten. Sie kannte mich kein Stück. Wie konnte sie so naiv freundlich über mich denken!?

Naru schien ein wenig verwirrt zu sein, als ich anfing, einen kleinen Tanz loszulegen, doch es war mir egal. Ich war glücklich und wenn ich glücklich war, tanzte ich immer. Also tat ich es auch jetzt. Das gesammelte Geld hielt ich Naru hin, welche es mit einem zögerlichen Dank annahm. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht mit meinem Schweif zu wedeln und es klappte sogar. So strahlte ich sie nur an und erklärte dem Mädchen meine Vorgehensweise. Doch diese schien nicht begeistert, sie meinte, sie würde nicht alleine sein wollen und dass sie sicher nicht nett war. Bevor sie noch etwas sagen konnte, brummelte ich ein wenig und sah mich um. Dann sah ich mit frechen Augen zu ihr.
"Weißt du... nett sein ist relativ. Jeder empfindet das Gefühl der Freundlichkeit anders. Mag sein, dass du dich selbst nicht als nett siehst, aber für mich ist jemand schon nett, wenn er auch nur mit mir redet, ohne mir ein Dutzend Flüche an den Hals zu wünschen. Du kannst dein Ziel der Freundlichkeit so klein halten, wie du möchtest, aber du kannst nciht von anderen verlangen, dass sie sich dir anpassen. Ich glaube eher nciht, dass sie das tun werden.
Und dass du nicht alleine sein willst... auch das ist nur relativ. Wenn du vollkommen alleine sein wolltest, dann würdest du dich mit Armen und Beinen wehren, wenn ich sage, dass ich mitkommen will. Aber du hast nachgegeben. Also kannst du nicht SO scheu sein. Weißt du, su solltest lernen, nciht immer relativen Gefühlen uz folgen, auch wenn alle Gefühle relativ sind. Hör auf, dich immer nach dir selbst zu richten und vergiss nciht, dass andere alles anders empfinden als du."
Das verärgerte Blitzen ihrer Augen interessierte mich nicht weiter, ich wandte mich ab und sah mich um, ordentlich lauschend. Es war so schön friedlich und laut... naja. ZU laut, sogar für mich. Das Treiben wurde dichter und ich sah über meine Schulter zu Naru.
"Wohin nun? Schlag einen Weg vor, ich komme einfach hinterher.", erklärte ich strahlend und wartete auf eine Antwort.

Dieses verdammte kleine Wolfy würde mir noch jeden Nerv rauben, wenn sie weiterhin so gut gelaunt und fröhlich war. Sah ich denn bitte so aus, als würde ich mit sowas klar kommen? Ganz bestimmt nicht! Ich konnte nichts mit freundlichen, süßen oder fröhlichen Dingen und Personen anfangen! Gut, ich ließ Wolfy trotzdem mit mir herumlaufen, aber das hatte nichts damit zutun, dass ich sie mochte oder dass ich freundlich war. Und ihre unheimlich lange Abhandlung davon, wie sie das nun sah, dass ich mich nicht von relativen Gefühlen leiten lassen sollte und was weiß ich nicht alles hätte sie sich auch sparen können, denn das sorgte nur dafür, dass ich sie noch grimmiger anschaute. Ich brauchte nun wirklich niemanden, der mir eine Moralpredigt hielt. Sowas konnte ich so gar nicht ausstehen und sowas brauchte ich eben auch nicht. Ich kam bisher in meinem Leben sehr gut alleine zurecht, auch ohne die tollen Predigten eines kleinen Wolfsmenschen! "Wenn du mich mit nett verwechselst, dann muss deine Wahrnehmung gestört sein. Und wenn du meinst ich würde mich von den falschen Gefühlen leiten lassen oder sonst was, dann irrst du dich auch", meinte ich grimmig und streckte mich kurz, bevor ich mich ein wenig umschaute. Hier waren mir zu viele Leute. Eigentlich mochte ich so oder so schon keine Gesellschaft, aber dann auch noch so viele Menschen um mich herum, das machte mich krank... Nachdem Wolfy fragte, wohin wir nun sollten und sie würde folgten, lief ich einfach los, um den Stadtplatz zu verlassen. Hauptsache erstmal weg von hier, dann würde ich weitersehen, wo ich hingehen will.

Ich sah Naruka an. Sie schien sauer auf mich zu sein und starrte mich grimmig an. Das Gegenteil von mir, denn mein Blick war vollkommen zufrieden und ich war es auch. Doch schon wieder kam das Mädchen mit einem negativen Kommentar.
"Ich habe dir doch eben schon gesagt, nur, weil du dich nicht nett findest, heißt das noch lange nicht, dass ich dich auch nicht nett finde.", brummte ich und blies meine Backen auf, wie ein Kind, das schmollte.
Auf mein Erwähnen, dass ich ihr folgen würde, sagte Naruka nichts, aber sie ging schon vom Stadtplatz runter. Ich folgte ihr natürlich, aber die Schwertkämpferin schwieg eusern. Ich auch, aber nach einer Weile war es langweilig. Also versuchte ich es nochmal mit reden.
"Sag mal... bist du eigentlich gut im Umgang mit dem Schwert? Von wem hast du es denn gelernt? Bist du eine Myrmidone, oder eine Kriegerin? Taktiker?"
Ja, mir war furchtbar langweilig, aber ich war ÜBERHAUPT nicht neugierig... vielleicht ein bisschen.
Doch dann zuckte ich mit den Ohren.
"Du, ich muss gehen. Wenn du mich brauchst, nutze das Band, dann komme ich auf jeden Fall.", verabscheidete ich mich hastig und ging.
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